Diese Frage wird oftmals diskutiert, denn ......
Diese Fragen werden an dieser Stelle näher betrachtet und nach Vorstellung des Autors beantwortet ....
Die Berufsschule hat den Auftrag, den Auszubildenden an die EDV-Technik heranzuführen. Unterrichtsinhalte, so wie sie von der Ausbildungsordnung bzw. vom Rahmenlehrplan aufgrund der auf dem Arbeitsmarkt nachgefragten Fertig- und Fähigkeiten der Mitarbeiter eingefordert werden, sind:
die Einführung in die EDV-Technik
eine Hinführung zur CNC-Technik
die Forderung zum Zeichnen auf unterschiedlichen Zeichnungsträgern ....
CAD-Unterricht bietet meiner Meinung nach den Vorteil, richtig geplant und durchgeführt, allen diesen Forderungen entsprechen zu können.
So kann CAD-Unterricht als Mittel zur Einführung in die EDV-Technik dienen. Zudem wird hierdurch eine fachbezogene Einführung in die EDV-Technik erfolgen, denn Unterrichtsinhalte aus dem Fachzeichenunterricht können an dieser Stelle wiederholt und weiter vertieft werden.
Als nächstes dient die Auseinandersetzung mit der CAD-Technik auch als Hinführung zur CNC-Technik. Lernen die Auszubildenden doch mit Hilfe von CAD auch den Umgang mit Koordinateneingaben, Polylinien und weiteren wichtigen Inhalten kennen, welche in der CNC-Holzbearbeitung wiederkehren. Zeichnungen können in ein CAD/CAM-System direkt übernommen werden und als CNC-Programm generiert werden.
Zu guter letzt kann der PC als weiterer Zeichnungsträger verstanden werden, der heutzutage immer häufiger eingesetzt wird bei der Erstellung von Fertigungszeichnungen für das holz- und kunststoffverarbeitende Gewerbe.
Viele Arbeitgeber fordern auch heute schon die gezielte Schulung ihrer Auszubildenden in der CAD- und CNC-Technik, denn diese sollen frühzeitig Arbeiten dieser Art im betrieblichen Alltag übernehmen.
CAD-Unterricht ist nur eine vieler Optionen für den Unterricht in berufsbildenden Schulen. In erster Linie sind innerhalb des Unterrichts zuerst einmal die traditionellen Inhalte des Tischler- bzw. Schreinerhandwerks zu vermitteln. Sofern hierbei noch genügend Zeit zur Vermittlung der sehr komplexen CAD-Technik bereitsteht, kann dieser Unterricht darüber hinausgehend angeboten werden.
Hilfreich für eine sinnvolle Vermittlung der CAD-Technik wären Unterrichtsorganisationen, wie sie schon in mehreren Bundesländern angeboten werden:
CAD-Wahlpflichtunterricht (über ca. 40 Wochenstunden)
CAD-Blockunterricht (eine Woche intensive CAD-Projektarbeit)
Der Berufsschule steht insgesamt nur ein geringer Stundenumfang für den CAD-Unterricht zur Verfügung. Aus diesem Grund sind Vorüberlegungen, welche Inhalte bzw. wie diese Inhalte vermittelt werden äußerst wichtig.
Abschied nehmen muss man von der Vorstellung, dass der Auszubildende innerhalb der Berufsschulausbildung umfassend in die Technik des Zeichnens am PC eingeführt werden kann.
Was der Unterricht jedoch leisten kann und sollte ist folgendes:
CAD-Unterricht kann / sollte zum selbständigen Lernen motivieren!
Hauptsächliches Ziel des CAD-Unterrichts muss sein, den Auszubildenden dazu zu bewegen, sich in seiner Freizeit am heimischen oder betrieblichen PC - aufgrund der von ihm kennen gelernten Vorzüge der CAD-Technik - selbständig in ein Programm einzuarbeiten. Zuerst mit diesen Schritt wird der Anwender nachträglich in die Lage versetzt, ein CAD-Programm umfassend anzuwenden ....
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Oberstes Ziel eines CAD-Unterrichts in der Schule sollte es sein, den Anwender zu tiefergehendem und selbständigen Lernen am PC zu bewegen.
Jeder, der schon einmal an einem zeitlich vorgegebenen Lehrgang zur Arbeit mit dem PC teilgenommen hat weiß, dass vieles von dem, was man gelernt hat, schnell wieder vergessen ist, der Lehrgang nur ein Einstieg in die gezielte PC-Arbeit sein kann. Das eigentliche Lernen und konstruktive Anwenden eines PC-Programms beginnt zuerst dann, wenn der Lernende sich nach Besuch eines Lehrgangs selbständig mit dem Programm auseinandersetzt. Dieses wird er tun, wenn er im Lehrgang eine positive Grundeinstellung zu dem angewandten Programm gewonnen hat.
Soll der Auszubildende in der Schule ein CAD-Programm bedienen lernen, so ist auch zu hinterfragen, inwiefern er später genau mit diesem CAD-Programm im Betrieb bzw. in seiner Freizeit weiterarbeitet. In vielen Fällen wird er genau mit dem in der Schule vermittelten Programm gar nicht mehr arbeiten, dafür aber mit einem ähnlichen Konkurrenzprodukt. Aus diesen Vorüberlegungen sind die Ziele eines Berufsschulunterrichts eingegrenzt.
Fachliche Einführung in die Arbeit am PC
CAD-Grundlagenvermittlung
Einblicke in die vielen Vorteile der CAD-Technik vermitteln
Hinführung zu selbständigem Lernen
Interesse / Motivationen wecken
Exemplarischer Unterricht
Nicht leisten kann der Unterricht ....
eine umfassende Ausbildung in der CAD-Technik bzw.
er kann kein Ersatz für den Fachzeichenunterricht sein
nach Ablauf des ersten Ausbildungsjahres
parallel zum Fachzeichenunterricht
Sofern der Anwender die Grundlagen des technischen Zeichnens verinnerlicht hat, macht es Sinn, über ein Zeichnen am PC nachzudenken. Anwender, welche im CAD-Kurs erst über verschiedenartige Linienarten, Bemaßungsstile etc. unterrichtet werden, verlieren Zeit zur Anwendung des PC-Programms.
Im zweiten Ausbildungsjahr, parallel zum Fachzeichenunterricht (speziell Möbelbau) bietet sich meiner Meinung nach die Vermittlung der CAD-Technik besonders an.
Da CAD-Unterricht exemplarischen Charakter aufweisen und auf die Vorstellung der vielfältigen Vorteile der CAD-Technik abgestimmt werden sollte, bieten sich meiner Meinung nach folgende Inhalte an:
Vermittlung der Layertechnik
Übungen zur Koordinateneingabe
vielfältige Editierübungen
Schnittzeichnungen
Umgang mit Blöcken
Arbeiten mit Atributen
Drucktechnik aus dem Modell- wie auch Layoutbereich heraus
AutoCAD / GstarCAD / IBSCAD (in Verbindung mit)
Sobo-CAD
weit verbreitet in den Betrieben,
der Windows-Oberfläche angepasst,
gute Hilfefunktion,
leichte Bedienbarkeit,
bietet alle grundlegenden Möglichkeiten der CAD-Technik,
Vielzahl von Publikationen (zum selbständigen "Nachher-Lernern")
Für Sobo-CAD sprechen folgende Gründe:
äußerst zeitsparendes Arbeiten
Schüler greifen direkt auf bekannte Zeichenblätter zurück,
keine aufwendige Voreinstellung der Layer Text- und Bemaßungsstile
leichter Aufruf der Zeichen-, Bemaßungs- und Schraffurbefehle
rasches Erstellen ganzer Detailschnitte
äußerst schneller Lernerfolg
hohe Motivation
Möglichkeiten zur Betrachtung vorgegebener Schnittzeichnungen,
Visualisierungsangebote schwieriger holztechnischer Details usw.
Da Sobo-CAD ursprünglich für den Unterricht in berufsbildenden Schulen entwickelt wurde, lag es nahe, ein Unterrichtsskript hierzu zu entwickeln. Dieses Unterrichtsskript, welches den oben angesprochenen Ziel- und Konzeptvorstellungen für einen Unterricht folgt, befindet sich auf der CD Sobo-CAD und kann als Textdatei in Word-Format eingelesen bzw. ausgedruckt werden und steht somit als Handbuch für den Unterricht zur Verfügung.
Autor:
Wolfgang Sobolewski
Berufsschullehrer der
BBS Technik 2
Franz-Zang-Str. 3-7
67059 Ludwigshafen
Privat:
Pilgerstraße 7
67069 Ludwigshafen
Email: sobo-cad@email.de
Tel.: 0621 / 651459